Neben den genannten Beschwerden und Krankheitsbildern gehören folgende Krankheitsbilder zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen: Multiple Sklerose (MS) und andere entzündliche Gehirn- und Nervenerkrankungen, Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen wie Dystonien und Tremorerkrankungen, Schlaganfälle und Erkrankungen der Hals- und Hirngefäße, Epilepsie, Kopf- und Hirnverletzungen, Nervenschäden, Rückenmarkserkrankungen, Muskelerkrankungen, Gehirntumore und erregerbedingte entzündliche Nervenerkrankungen (Herpes Zoster, Meningitis, Enzephalitis etc). Auch seltene neurologische Erkrankungen (bspw. Myasthenia gravis, Amyotrophe Lateralsklerose) werden in unserer Praxis fachärztlich behandelt, wobei im Bedarfsfall selbstverständlich auch eine Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten oder einer geeigneten Krankenhausabteilung erfolgt.
Archiv des Autors: Felix Pawlas
Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen / Demenz
Bei Gedächtnisstörungen kann es sich um ein Symptom einer Demenz, wie zum Beispiel der Alzheimer-Demenz handeln. Da es viele verschiedene Arten von Demenzen (z.B. vasculäre Demenz, Lewy-Body-Demenz, Parkinson-Demenz, frontotemporale Demenz, Normaldruckhydrocephalus) gibt, die in einigen Fällen kausal behandelt werden können, ist es erforderlich eine sorgfältige neurologisch-psychiatrische Diagnostik, ggf. inklusive einer Bildgebung des Gehirns (MRT oder CCT) durchzuführen. In vielen Fällen ist eine ergänzende testpsychologische Untersuchung notwendig.
Nicht alle Demenzen sind Altersdemenzen. Warnhinweise („Red Flags“) für Demenzen, die dringend einer neurologischen Abklärung bedürfen, sind insbesondere ein früher Beginn (vor dem 60. Lebensjahr), ein rasches Fortschreiten (bspw. über einen Zeitraum von Wochen bis wenigen Monaten), ein abrupter Beginn, eine Beeinträchtigung der Wachheit, Kopfschmerzen oder frühe halbseitige Symptome wie Gefühlsstörungen oder gar Lähmungen.
Bewusstseinsverlust, Sturz, epileptischer Anfall, Synkope, „Black out“
Die Aufgabe des Neurologen ist es vor allem, eine Epilepsie oder passagere Durchblutungsstörungen des Gehirns, bspw. infolge von Gefäßverengungen (so genannte “TIAs”), nachzuweisen oder auszuschließen. In vielen Fällen ist ein EEG, eine Duplex-/Dopplersonographie der hirnversorgenden Arterien und/oder ein CCT oder Kernspintomographie des Kopfes notwendig. In anderen Fällen ist eine interdisziplinäre, vor allem internistische Abklärung nötig. Die konservative Behandlung von Epilepsien und Hirngefäßerkrankungen gehört in die Hand des Neurologen, weswegen bereits bei einem entsprechenden Verdacht eine Vorstellung angeraten wird.
Nacken- und Rückenschmerzen (HWS- und LWS-Syndrom, Lumbago, Lumboischialgie, Hexenschuss, Bandscheibenvorfall)
Wenn diese Schmerzen von einer konstanten Ausstrahlung begleitet sind (z.B. bis zum Daumen, bis zum Knie oder bis zum Großzeh) und / oder mit einem Taubheitsgefühl einhergehen, ist eine neurologische Diagnostik zwingend notwendig. Sind die Schmerzen mit Lähmungserscheinungen, Blasen- oder Mastdarmstörungen verbunden, ist sogar eine dringende neurologische Konsultation angezeigt. Diese Symptomkonstellation spricht dafür, dass eine Nervenwurzel, meistens durch die Bandscheibe, aber auch durch andere Strukturen, z.B. knöcherne Veränderungen der Wirbelkörper oder Tumoren, bedrohlich eingeklemmt ist. Die neurologische Untersuchung und Elektromyographie (EMG) sind in dieser Situation entscheidend für die weitere Therapie bzw. stellen die Indikation für eine chirurgische Intervention.