Archiv des Autors: Felix Pawlas

Zittern (Tremor)

Zittern (Tremor) ist die häufigste neurologische Bewegungsstörung und bedeutet nicht automatisch eine Parkinsonsche Erkrankung. Zittern kann durch viele andere Störungen hervorgerufen werden und auch psychisch, bzw. durch Stress, verstärkt oder gar bedingt sein (verstärkter physiologischer Tremor, psychogener Tremor). Zittern kann auch familiär bedingt, die Folge einer Stoffwechselstörung oder eines Medikamenteneinflusses sein. Ein Tremor kann neben den Händen auch bspw. die Stimme, den Kopf, die Beine oder mehrere Körperregionen gleichzeitig betreffen und in Ruhe, bei Halteinnervation oder bei Zielbewegungen auftreten. Eine neurologische Abklärung ist notwendig, um eine Verwechslung mit Parkinsonschem Zittern auszuschließen, die richtige Therapie einzuleiten und unnötige Behandlungen zu vermeiden.

Unruhige Beine (Restless-Legs-Syndrom)

Es handelt sich hier um eine verhältnismäßig häufige Störung, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Manchmal können auch die oberen Extremitäten mitbefallen sein. Die unruhigen Beine, häufig mit schmerzhaften Missempfindungen verbunden, verstärken sich meistens in Ruhe, z.B. abends, wenn Sie vor dem Fernseher sitzen oder bereits im Bett liegen. Die Störung läßt sich in der Regel medikamentös gut behandeln, muss aber differentialdiagnostisch von anderen Krankheiten, wie z.B. einer Polyneuropathie, abgegrenzt werden.

Kribbelgefühle, Schmerzen, Brennen und/oder Schwäche in den Füßen

Bei diesen Symptomen ist eine neurologische und neurophysiologische Diagnostik notwendig. Diese Beschwerden können die Vorboten oder Symptome einer neurologischen Erkrankung sein, wie bspw. einer Polyneuropathie oder sonstigen Nervenschädigungen. Polyneuropathien sind häufig mit Krankheiten wie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), schädlichem Alkoholkonsum, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Tumoren, Entzündungen, Vitamin-B-Mangel und selteneren Störungen assoziiert.

Einschlafen der Hände (Carpaltunnel-Syndrom, Ulnarisrinnen-Syndrom)

Dies ist eine häufige Störung, die sich meist nachts verstärkt und öfters mit Schmerzen einher geht. Die häufigste Ursache hierfür ist eine Nervenkompression (Druck, Nerveneinklemmung). Im typischen Fall ist der Nervus medianus betroffen (Carpaltunnelsyndrom). Etwas seltener kann die Nerveneinklemmung den Nervus ulnaris (Sulcus ulnaris Syndrom) oder Nervus radiales (Supinatorschlitzsyndrom) betreffen. Für das weitere therapeutische Vorgehen ist eine neurologische und neurophysiologische (EMG oder ENG) Diagnostik notwendig. Der EMG- und ENG-Befund gibt Aufschluss darüber, ob die weitere Therapie konservativ oder operativ erfolgen soll.